Amalgamdiskussion in der EU

Auszüge aus einem Artikel aus zm 98, Nr. 12 vom 16. Juni 2008 zur

Amalgamdiskussion in der EU

„Kein Grund zur Besorgnis"

Nach Vorlage von zwei Gutachten und nach Abschluss des öffentlichen Konsultationsprozesses liegt nun der abschließende Bericht der beiden wissenschaftlichen Ausschüsse der EU-Kommission zum Thema Amalgam vor. Kernaussage: Von Amalgam gehen weder gesundheitlich noch umweltbezogen nennenswerte Risiken aus. Zum Hintergrund: Im Jahr 2005 startete die EU-Kommission ihre Quecksilberstrategie mit dem Ziel, die Quecksilberbelastung in der Umwelt weiter zu reduzieren. Als Follow-up wurden die beiden unabhängigen wissenschaftlichen Ausschüsse SCENIHR (Verträglichkeit) und SCHER (Umwelt) beauftrag, ihre Gutachten zu erstellen (Details im nachfolgenden Fachbericht). Beide kommen zu dem Schluss, dass die Sicherheit von Amalgam als Füllwerkstoff erneut bestätigt werden kann. Sie unterstreichen, dass Amalgam mit Ausnahme von möglichen allergischen Reaktionen keine Gesundheitsrisiken berge, und dass auch die Umweltgefahren bedeutend niedriger seien als die erlaubten Grenzwerte. Zeitgleich mit der Veröffentlichung der beiden vorläufigen Berichte im Januar hatte die Kommission eine öffentliche Konsultation gestartet um Interessensvertretern die Möglichkeit zu geben, den beiden Ausschüssen weitere Informationen oder Datenmaterial zur Verfügung zu stellen. Dieser Prozess wurde Ende Februar abgeschlossen. --> mehr



Beratung der Zahnärzte

Bereits weit im Vorfeld stand der Council of European Dentists CED (als europäische Vertretung der Zahnärzteschaft aus 30 europäischen Ländern) der Kommission zu diesem Thema beratend zur Verfügung. Er übermittelte eine ausführliche Bestandsaufnahme und Bewertung der Fachliteratur aus mehreren EU-Mitgliedstaaten sowie der entsprechenden nationalen Gesetzgebung. Daran war die BZÄK maßgeblich beteiligt. Der CED hat sich seit 2006 als beratendes Gremium der EU-Kommission etabliert. Mit dem Thema Amalgam setzt er sich seit 2006 intensiv auseinander und hat dazu eigens eine Arbeitsgruppe gegründet, der für die BZÄK Prof. Dr. Gottfried Schmalz, Regensburg, und Prof. Dr. Georg Meyer, Greifswald, angehören. Nach Vorlage der beiden Gutachten gab der CED eine kurze Stellungnahme ab und erklärte folgendes:

- in Bezug auf Gesundheitsrisiken: Begrüßt wird das Gutachten des wissenschaftlichen Ausschusses „Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken (SCENIHR), in dem anerkannt wird, dass Amalgam weiter zum Rüstzeug der Zahnärzte gehören sollte, um die Bedürfnisse der Patienten in der gesamten Gemeinschaft am besten zu erfüllen. Es ist wichtig, dass Patienten weiter frei über die Behandlungsmöglichkeiten bestimmen können, insbesondere da Amalgam für viele Füllungen weiterhin das am besten geeignete Material ist, da es leicht zu verarbeiten, haltbar und preisgünstig ist.

- in Bezug auf Umweltgefahren: Begrüßt wird das Gutachten des wissenschaftlichen Ausschusses „Gesundheits- und Umweltrisiken“ (SCHER), in dem das seltene Auftreten von Umweltgefahren anerkannt wird.. Der zahnärztliche Berufsstand nimmt die potenziellen Auswirkungen all seiner Tätigkeiten auf die Umwelt sehr ernst und ist bemüht, die Risiken zu minimieren, zum Beispiel, indem er nachdrücklich den Einsatz von Amalgamabscheidern unterstützt. --> mehr